
Kronen Zeitung
NEUER SPORT-BOSS?
Salzburgs turbulentes Jahr und offene Trainerfrage
Was 2025 gut funktionierte, was schlecht lief. Die Zukunft des Trainers hängt vom Sportboss ab. Neuer Sport-Boss soll ante portas stehen.
Rund um Weihnachten wird es traditionell besinnlich. So auch bei Vizemeister Salzburg, der sich mit einem 2:1-Sieg über Wolfsberg in die Winterpause verabschiedete. Spieler und Betreuer können sich auf zwei freie Wochen im Kreise ihrer Liebsten freuen.
Das Jahresende wird zugleich als Zeit genutzt, um die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Im Falle der Bullen lässt sich sagen: Es war erneut ein turbulentes Jahr! In diesen zwölf Monaten schwang Thomas Letsch das Trainerzepter. Die Ausbeute? Durchwachsen! In 52 Pflichtspielen verbuchten die Salzburger 24 Siege bei elf Remis und 17 Niederlagen. In der Vorsaison wurden die Ziele Meisterschaft und Cupsieg (erneut) verpasst. In der laufenden Spielzeit ist man in beiden Bewerben noch im Geschäft. In der Liga überwintert man als Erster. Dies ist jedoch weniger der eigenen Stärke als der Schwäche der Liga geschuldet.
Schröder-Aus als Vorteil
International gab es ordentliche Auftritte im Rahmen der Klub-WM in den Vereinigten Staaten, wo am Ende dennoch das Gruppen-Aus zu Buche stand. In der Europa League setzte es in sechs Spielen fünf Niederlagen.
Letsch genießt bei den Fans kaum Kredit und steht seit längerem heftig in der Kritik. Sein Vorteil: Aufgrund des Abgangs von Geschäftsführer Rouven Schröder entstand im sportlichen Bereich ein Machtvakuum. Dieses soll ein weiterer Deutscher füllen: Marcus Mann, derzeit noch bei Hannover 96 unter Vertrag steht, ante portas.
Der „Kurier“ berichtete zuletzt von einer Ablösesumme, die bis zu fünf (!) Millionen Euro betragen könnte. Zum Vergleich: Noch nie hat ein anderer österreichischer Klub auch nur ansatzweise so viel Geld für einen Spieler in die Hand genommen. Erst recht nicht für einen neuen Sport-Geschäftsführer.
Kai Hesse, der den erkrankten Letsch zuletzt zweimal vertrat, sprach wie schon in Freiburg über die kommenden Wochen. „Wir werden eine richtig gute Wintervorbereitung haben“, erklärte der 40-Jährige.
Offen ist, ob Letsch, Hesse und Co. diese tatsächlich bekommen. Sollte Mann – wie im Vorjahr Schröder, der Pep Lijnders seines Traineramtes enthob – einen Neustart anstreben, könnte es eng werden. Die Trainerfrage bleibt weiter offen.
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